Auswirkungen des Kunstradsports auf die Bewegungskoordination. Facharbeit von Alexandra Hassemer an der IGS Kurt Schumacher Ingelheim (Schuljahr 2010/2011)

Inhaltsverzeichnis

1.         Kurzfassung

2.         Darstellung des Arbeitsprozesses 

3.         Einleitung

4.         Die Funktion des Gehirns für die Bewegungskoordination

4.1.      Das Kleinhirn und die Bewegungskoordination

4.2.      Bewegungskoordination

4.2.1.   Bestandteile der Bewegungskoordination

4.3.      Koordination im Alltag

4.3.1.   Unfälle

5.         Was ist Kunstrad- und Einradfahren

6.         Testdurchführung

6.1.      Testpersonen

6.2.      Parcourserläuterungen

6.3.      Parcoursaufbau

6.4.      Umfrage

7.         Auswertung

7.1.      Unterschiede Jungen und Mädchen

7.2.      Unterschiede Sport- kein Sport

7.3.      Auswirkungen Fahrradnutzung

7.4.      Auswirkungen Kunstrad und Einrad

8.         Diskussion

9.         Quellen

9.1.      Literaturquellen

9.2.      Internetquellen

9.3.      Bildquellen

10.       Anhang

10.1.    Grafiken

10.2.    Parcoursaufbau

10.3.    Fotos

10.4.    Umfrage

10.5.    Umfragebögen der Teilnehmer

 

 

1. Kurzfassung

In der vorliegenden Arbeit wurden die Auswirkungen von Sport insbesondere Kunstrad- und Einradfahren auf die koordinativen Fähigkeiten von Kindern untersucht. Zu diesem Zweck wurde zunächst eine Umfrage sowie ein Parcours erstellt, welchen die Testteilnehmer dann absolvieren sollten. Während des Parcours wurden sowohl die Zeiten gestoppt als auch Fehler bei den einzelnen Stationen vermerkt. Dadurch konnte am Ende der Testreihe für jeden Teilnehmer ein eigenes Profil erstellt werden, dieses enthielt zum Einen den ausgefüllten Umfragebogen, als auch die Zeit und die Fehler des Parcours. Anhand dieser verschiedenen Profile wurden Grafiken zur Auswertung erstellt. Es zeigten sich, wie vermutet, große Unterschiede zwischen Sportlern und Nicht-Sportlern, außerdem auch zwischen Jungen und Mädchen.  Auch zwischen Kunstrad- und Einradfahrern und Kindern, die diesen Sport nicht ausüben, gab es Differenzen.

2. Darstellung des Arbeitsprozesses

Für die  hier vorliegende Facharbeit habe ich das Thema Auswirkungen des Kunstradsportes auf die Bewegungskoordination  ausgewählt. Da ich selber über 10 Jahre Kunstrad und 6 Jahre Einrad gefahren bin, kenne ich mich mit diesem Sport sehr gut aus und kenne Vorteile, aber auch die mit diesem Sport verbundenen Nachteile. Seit zwei Jahren trainiere ich zudem den Nachwuchs im Einradfahren und teilweise auch im Kunstradfahren. Durch einen Zeitungsartikel wurde ich darauf aufmerksam, dass viele Eltern die koordinativen Fähigkeiten ihrer Kinder überschätzen. In der Folge entstehen Unfälle, zumeist mit dem Fahrrad. Kinder jedoch, die regelmäßig Fahrrad, vielleicht sogar Kunstrad fahren, sollten meiner Meinung nach weniger unfallgefährdet sein als Andere in ihrem Alter. Um diese These zu bestätigen begann ich mit dieser Facharbeit. Für die Entwicklung des Parcours habe ich zunächst Fachliteratur auf diese Thematik hin untersucht: a) was Bewegungskoordination ausmacht, und b) wie man sie testen kann. Mit dem darauf hin entwickelten Parcours konnten dann die Tests  im Kunst-und Einradtraining als auch in der Schule mit Unterstufenklassen beginnen. In der Schule war jedoch zunächst das Problem, dass nicht alle Kinder in unserer Schulsporthalle Sportunterricht haben, und leider auch zum Teil der Unterricht aufgrund von Abiturprüfungen  und Feiertagen ausgefallen ist. Während des Tests entstand noch ein weiteres Problem: höchstens 2 Kinder konnten parallel den Parcours machen. Desweitern musste der Aufbau jeder Kleingruppe von Neuem erklärt werden. Dies und die Größe des Parcours führten dazu, dass nur wenige Kinder innerhalb einer Sportstunde den Parcours absolvieren konnten. Trotz alledem  konnten am Ende genügend Teilnehmer für eine Studie im Rahmen der Facharbeit getestet werden.  Als Literaturquellen wurden zum einen Zeitungsartikel, welche die zum Teil schlechte Koordinationsfähigkeit und deren Folgen aufgreifen, zum anderen auch Bücher über die Bewegungskoordination im Allgemeinen, und wie sie trainiert werden kann, verwendet. Mit Hilfe dieser Literatur und den durchgeführten Tests war es möglich zu erkennen, inwieweit sich Sport oder Radfahren auf die Koordination von Kindern auswirken kann.

3. Einleitung

In der folgenden Facharbeit mit dem Thema „Auswirkungen des Kunstradsportes auf die Bewegungskoordination“  möchte ich untersuchen, in wieweit sich das Betreiben von Sport auf die Entwicklung der Bewegungskoordination von Kindern im Alter von 7-13 Jahren auswirkt. Als Vergleichssportart habe ich das Kunst - und Einradfahren ausgewählt, da ich selbst diesen Sport über 10 Jahre lang betrieben habe. Für meine Facharbeit habe ich eine Umfrage und einen Bewegungsparcours erstellt. Diese wurden  dann einmal im Training der Kunst- und Einradfahrer/-innen im Verein, und  zum anderen in zwei fünften Klassen der IGS Ingelheim durchgeführt. Die Ergebnisse der Gruppen konnte ich am Ende miteinander vergleichen und auswerten. Durch den Parcours und die Umfrage wurde deutlich, dass es große Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen gibt. Aber auch das regelmäßige Sporttreiben, hier besonders Kunst- oder Einradfahren, wirkt sich positiv auf die Bewegungskoordination der Kinder aus.

Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt jedoch vor allem auf den Unterschieden zwischen Kindern, die kein Kunst- oder Einradfahren und denen, die diesen Sport ausüben.

4. Die Funktion des Gehirns für die Bewegungskoordination

Für die Steuerung von Bewegungen werden mehrere Teile des menschlichen Gehirns beansprucht [2]. Soll eine Bewegung ausgeführt werden, so wird zunächst das genaue Bewegungsziel festgelegt. Dies geschieht in der  vorderen Großhirnrinde, genauer gesagt in den Assoziationsregionen, die in enger Verbindung mit der prämotorischen Region, welche für die Bewegungsplanung verantwortlich sind, stehen [1]. Diese prämotorische Region bestimmt die nötigen Teilbewegungen und deren genaue Abfolge. So werden dort zum Beispiel die Winkel der einzelnen Gelenke und deren zeitliche Abfolge festgelegt. Dafür benötigt die prämotorische Region Informationen aus der Hirnrinde und deren sensorische Regionen. Diese sensorischen Regionen erkennen beispielsweise die Lage des Körpers im Raum oder die aktuelle Stellung der einzelnen Gliedmaßen. Weitere notwendige Informationen werden von den Basalganglien an die prämotorischen Region geleitet. In diesen Basalganglien sind beispielsweise schon erlernte Bewegungsabläufe gespeichert, dadurch wird eine schnelle Umsetzung der geplanten Bewegung ermöglicht [1]. Ohne die hier schon bekannten Bewegungsabläufe müsste jede einzelne Bewegung jedes mal neu im Detail festgelegt werden, dies würde deutlich länger dauern und wäre mit weit mehr Aufwand verbunden [4] [Grafik 24, Seite 28].

Über den Thalamus werden die abgerufenen Bewegungsprogramme an die motorischen Regionen in der Großhirnrinde geleitet [4]. Von dort aus werden die benötigten Befehle an die einzelnen Muskeln weitergeleitet. In diesen Regionen der Großhirnrinde gibt es eine genaue Zuordnung von bestimmten Bereichen zu den einzelnen Muskeln, sie steuern zum Beispiel die willkürlichen Bewegungen [12]. Über Abzweigungen von Axonen aus der motorischen Region wird das Kleinhirn über die gegebenen Bewegungsbefehle informiert [1]. Das Kleinhirn, welches ein Teil des Hinterhirns ist, überprüft laufend, ob die Befehle mit dem vorher aufgestellten Bewegungsplan übereinstimmen [13]. Falls nötig korrigiert das Kleinhirn dann falsche Befehle [3] [5].

4.1. Das Kleinhirn und die Bewegungskoordination

Das Kleinhirn sorgt für die korrekte Ausführung von Bewegungsabläufen [2]. Außerdem ist es für die koordinierte Bewegungsausführung und das Erlernen von komplexen Bewegungsabläufen verantwortlich, ebenso gehören die Planung von motorischen Aktionen sowie die Kontrolle von zielgerichteten Bewegungen zu seinen Aufgaben [13].

Um dies alles zu ermöglichen, braucht das Kleinhirn von anderen Gehirnteilen immer sehr zahlreiche und genaue Informationen über die geplanten und gerade durchgeführten Bewegungen. Da die Zahl der Informationen, die das Kleinhirn erreichen, größer ist als die, die es verlassen, ist auch die Anzahl der Axonen die zum Kleinhirn streben größer als die, die es verlassen [1]. Die Stärke der synaptischen Verbindungen innerhalb des Kleinhirns ist leicht veränderbar, dadurch können neue Verbindungen schnell geschaffen werden. Diese Eigenschaft ist für die motorischen Lernvorgänge notwendig, da dort oft neue Verbindungen geschaffen werden [1]. Durch das Erlernen von neuen Bewegungen oder Bewegungsabläufen werden neue synaptische Verbindungen benötigt, welche das neu Erlernte mit zuvor Gespeichertem verbinden. Das Kleinhirn überwacht  unter anderem auch immer wieder die korrekte Lage des Menschen und die Ausführung seiner Bewegung. Dadurch ist es  auch an der  aufrechten Körperhaltung und dem Gleichgewicht des Menschen beteiligt [1].

4.2. Bewegungskoordination

„Wir lernen durch Tun, und tun nur, was wir gelernt haben.“ [6]

Unter Bewegungskoordination oder auch den koordinativen Fähigkeiten versteht man alle notwendigen Abläufe, die für einen präzisen Bewegungsablauf notwendig sind [6]. Diese Fähigkeiten sind die Grundlage aller menschlichen Bewegung, sie sind notwendig beim Erlernen und Steuern von Bewegungen und Bewegungsabfolgen. Werden diese Fähigkeiten bei Bewegungen gezielt genutzt, so können diese besser und kontrollierter ablaufen, dadurch wird der Energieaufwand verringert, ebenso der Kraftaufwand und die Ermüdbarkeit [7]. 

4.2.1. Bestandteile der Bewegungskoordination

Die Bewegungskoordination besteht aus acht wesentlichen Teilen: a) der Orientierungsfähigkeit, b) der Reaktionsfähigkeit, c) der Differenzierungsfähigkeit, d) der Kopplungsfähigkeit, e) der Rhythmisierungsfähigkeit, f) der Gleichgewichts­fähigkeit, g) der Antizipationsfähigkeit und h) der Umstellungsfähigkeit [6].

a) Orientierungsfähigkeit ist die Fähigkeit sich im freien Raum zielorientiert zu bewegen und bei Bewegungen die Orientierung beizubehalten, dies gilt in Bezug auf Raum sowie auch auf Zeit. Vor allem bei Sportarten mit wechselnder Spielerposition ist diese Fähigkeit wichtig und wird dabei gestärkt [6]. b) Reaktionsfähigkeit  umfasst die Fähigkeit auf neue oder wechselnde Situationen schnell und zielgerichtet zu reagieren. Diese Fähigkeit wird zum Beispiel auch im Straßenverkehr benötigt [7]. c) Differenzierungsfähigkeit ist das Vermögen,  Bewegungen sicher und nur mit der wirklich benötigten Kraft und Energie auszuführen.  Außerdem wird die Position der einzelnen Körperteile untereinander hier berücksichtigt [8]. Unter d) Kopplungsfähigkeit versteht man die Fähigkeit, mehrere Bewegungen miteinander zu verbinden und so eine harmonische Gesamtbewegung entstehen zu lassen. Die Kopplung von Bewegungen wird dann schwerer, wenn mehrere Bewegungen kombiniert und verbunden werden sollen. Je harmonischer und flüssiger Bewegungsabläufe sind, desto besser ist diese Fähigkeit ausgeprägt [6] [7]. e) Rhythmisierungsfähigkeit ist die Fähigkeit, eine Bewegung zeitlich-rhythmisch bzw. zeitlich–dynamisch auszuführen, also einem Bewegungsablauf einen bestimmten Rhythmus zuzuordnen. Sie umfasst unter anderem eine Abstimmung des Atemrhythmus auf den Bewegungsrhythmus [6]. f) Gleichgewichtsfähigkeit ist die Fertigkeit, den Körper im Gleichgewicht zu halten oder das Gleichgewicht gegebenenfalls wieder herzustellen [6]. g) Antizipationsfähigkeit bezeichnet die Fähigkeit, zukünftige Situationen zu erahnen und sich auf diese einzustellen  und gegebenenfalls den Bewegungsablauf auf das, was geschehen wird, anzupassen [7]. h) Umstellungsfähigkeit ist die Fähigkeit, sich auf Situationsveränderungen schnell und zielgerichtet anzupassen [6].

Die koordinativen Fähigkeiten sind nicht angeboren, sie müssen erlernt, wiederholt und gefestigt werden [15]. Es braucht viele Wiederholungen, bis eine Bewegung automatisiert abläuft. Nur wenn die Bewegungen regelmäßig geübt und erweitert werden können, werden Bewegungen sicher [6] [7]. Das Gehirn kann dann neue Verbindungen schaffen, welche immer wieder aufgegriffen und verbessert werden können. Je besser und umfangreicher Bewegungsabläufe trainiert und erarbeitet wurden, desto schneller und sicherer können sie später genutzt werden [4]. Alle diese Bestandteile der Bewegungskoordination sollten vor allem im Kindesalter stark gefördert werden, denn in dieser Zeit ist das Gehirn noch sehr lernfähig. Je besser die Koordination in der Kindheit erlernt wurde, desto besser ist sie bei Erwachsenen und im hohen Alter [15].  

4.3.Koordination im Alltag

In vielen alltäglichen Situationen ist es notwendig, mehrere Bewegungen miteinander zu verbinden. Dies können vermeidlich einfache Dinge wie Gehen und dabei Reden sein, oder aber komplexere Dinge wie das Autofahren. Beim Radfahren zum Beispiel ist man nicht nur mit dem Fahren selbst, bremsen, treten und lenken beschäftigt, sondern auch mit anderen Verkehrsteilnehmern und verkehrsregelnde Zeichen. Gute Koordination kann nur erlernt werden, wenn sie regelmäßig trainiert wird,  deshalb ist auch Sport für die Bewegungskoordination sehr förderlich, da dort oft mehrere Bewegungsabläufe gleichzeitig verlangt werden [6] [7] [11] [16].

4.3.1 Unfälle

Die Hälfte aller Unfälle von Kindern wird beim Fahrradfahren verursacht, denn Kinder, die nicht regelmäßig Radfahren, sind selten in der Lage, sich sicher genug auf dem Rad zu verhalten um auch unvorhergesehene Dinge auszugleichen. Unfälle entstehen oft, weil Kinder sich nicht richtig einschätzen können [10]. Sie unterschätzen die Gefahr und überschätzen ihre eigenen Fähigkeiten. Auch viele Eltern stufen die Fähigkeiten ihrer Kinder oft falsch ein. Oft konzentrieren sich die Kinder nicht nur auf den Verkehr, sondern hauptsächlich auf das Fahrradfahren [11]. Kommen unvorhergesehene Faktoren, wie zum Beispiel Wetterbedingungen oder einfach nur das Herumalbern mit Freunden hinzu, verlieren sie die Kontrolle über das Rad. Folge: ein Unfall entsteht.

Doch gerade das Fahrradfahren ist einfach zu erlernen, auch die Sicherheit auf dem Rad kann gut trainiert werden. Wie jeder Bewegungsablauf muss auch das Radfahren immer wieder geübt werden, um ihn zu perfektionieren. Fahren Kinder nur selten mit dem Rad, dauert es bei ihnen länger die Bewegungsabfolge zu erlernen, als bei Kindern, die  regelmäßig fahren [11] [14].

5. Kunstradfahren

Das Kunstradfahren sowie auch Einradfahren schulen und fördern das Gleichgewicht, die Körperbeherrschung und die Kontrolle über das Fahrrad [17]. Beim Kunstradfahren und Einradfahren liegt die Schwierigkeit vor allem auf dem Gleichgewicht, welches bei den allen Übungen wichtig ist, und auf der Bewegungskoordination [9]. Der Sportler muss nicht nur „normal“ auf dem Sattel  sitzend seine Kreise drehen, sondern eben auch kontrolliert auf dem Rad „herumturnen“. Die Sportler müssen genau vorgeschriebene Übungen innerhalb einer festgelegten Zeit fahren. Hierbei ist es wichtig, dass der Sportler in  jeder Situation die Kontrolle über das Rad behält.  Dazu muss der Sportler sowohl immer das Fahrrad und sich im Gleichgewicht halten, als auch die eigenen Bewegungen konzentriert und koordiniert durchführen. Je nach Übung kommt es zudem darauf an, den Körper voll anzuspannen, oder eine genau festgelegte Bewegungsabfolge wiederzugeben, um so einen Sturz zu verhindern [17]. 

Da es, wie schon erwähnt, beim normalen Radfahren im Straßenverkehr hilfreich ist, die Konzentration voll auf den restlichen Verkehr und nicht auf die eigene Radkontrolle zu lenken, kann das durch das Kunst- und Einradfahren erlernte Gleichgewicht auch im Alltag genutzt werden. Dies kann besonders Unfälle von zum Teil unsicher radfahrenden Kindern verhindern. Nur wer selbst sicher fährt, kann sich sicher im Straßenverkehr bewegen und auf eventuelle Fehler von anderen reagieren.

6. Testdurchführung

6.1 Testpersonen

Die für den Parcours getesteten und für die Umfrage befragten Schüler sind zwischen 7 und 13 Jahren alt und gehen in die 1. bis 7. Klasse. Insgesamt wurden 50 Personen getestet, darunter waren 18 Kunst-und Einradfahrer. 43 der Teilnehmer machen regelmäßig Sport, 7 hingegen machen keinen Sport.  Unter den Teilnehmern waren  34 Mädchen und 16 Jungen. Davon fahren 48 regelmäßig Fahrrad, nur 2 fahren nie  mit dem Rad.

6.2 Parcourserläuterungen

Zur Überprüfung der Bewegungskoordination, vorrangig Reaktion, Koordination und Gleichgewichtssinn habe ich einen Parcours erstellt. Hierbei werden die Testpersonen mit verschiedenen Aufgaben konfrontiert, welche sie absolvieren müssen. Die Stationen testen jeweils verschiedene Bestandteile der Bewegungskoordination.  Falls eine Aufgabe nicht erfolgreich erledigt werden kann, haben die Testpersonen zwei weitere Versuche, um die Aufgabe von neuem in Angriff zu nehmen. Wird eine Station auch bei den folgenden Versuchen nicht bestanden, so wird die Station nach dem dritten Fehlversuch übersprungen. Der Proband geht dann zur nächsten Station über. Das nicht Absolvieren der Station ist zu vermerken.  Bei dem gesamten Parcours wird mit einer Stoppuhr die Zeit gestoppt. Zusätzlich zum Bewegungsparcours gibt es einen Umfragebogen, welchen die Testperson vor dem Parcoursbeginn  ausfüllt. Auf diesem Bogen werden dann später auch die persönlichen Ergebnisse jedes Teilnehmers vermerkt.  [Parcoursaufbau: Anhang ab Seite 18]  [Fotos der Testdurchführung: Seite 31- 40]

6.3. Parcoursaufbau

Für den Parcours werden 10 Hütchen, eine Turnbank, ein kleiner Kasten, 2 Bälle, 1 Kegel, 1 Pedalo und 2 Seile benötigt. Bei der ersten Station werden 10 Hütchen aufgestellt, diese haben jeweils einen Abstand von 1,50m. Um diese Hütchen müssen die Testpersonen im Slalom  laufen. Während der Proband diese Station überwindet,  stehen zwei Personen rechts und links dieser Slalomstrecke. Diese Personen verfügen  jeweils über mehrere zuvor gefertigte Bildkarten in der Hand, eine der beiden Personen zeigt dem Probanden, während dieser läuft, kurz eine Bildkarte. Der Proband muss sich das Zeichen auf der Karte bis zum Ende des Parcours merken. Die Station muss wiederholt werden, wenn die Testperson eines der Hütchen umwirft, oder einen Fehler im Slalomlaufen macht [Grafik 1, Seite 19]. Die zweite Station besteht aus einem Kegel,  welcher in geringem Abstand zu dem Slalom auf den Boden gestellt wird. Die Testperson muss den Gegenstand mit mindestens einem Finger berühren und diesen Gegenstand dreimal umrunden, wobei dieser den Boden nicht verlassen darf und die Testperson den Kontakt dazu nicht verlieren darf. Verliert die Testperson den Kontakt oder fällt der Gegenstand um, so muss diese Station noch einmal bewältigt werden [Grafik 2, Seite 19]. In der dritten Station befindet sich eine Turnbank. Die Testpersonen müssen rückwärts über diese balancieren. Wird die Bank verlassen,  so muss diese Übung von neuem begonnen werden [Grafik 3, Seite 19]. Für die vierte Station wurde ein Kasten aufgestellt.  Darauf müssen die Testpersonen ihre Hände abstützen und mit beiden Beinen gleichzeitig über dem Kasten springen (Hockwende). Diese Übung müssen sie zehnmal wiederholen, wobei nicht am Kasten hängengeblieben werden darf.  Das Berühren führt zur Wiederholung der gesamten vierten Station [Grafik 4, Seite 19]. Der Aufbau der fünften Station ist identisch mit dem Aufbau der ersten. Dieses Mal müssen die Testpersonen mit einem Ball prellend Slalom um die Hütchen laufen. Ballverlust oder das Umwerfen eines Hütchens führen zur Wiederholung der Station [Grafik 5, Seite 20]. Für die folgende Station müssen die Testpersonen auf einer markierten Stelle eine 360° Drehung auf einem Bein durchführen. Hierbei darf nur ein Bein den Boden berühren. Wird der Boden mit beiden Füßen oder einer Hand berührt, muss die Übung wiederholt werden [Grafik 6, Seite 20]. Für die  siebte Station wurde auf dem Boden eine sieben Meter lange Strecke markiert, diese muss die Testperson auf einem Pedalo fahrend absolvieren. Die Übung muss wiederholt werden, wenn die Person nicht die komplette Strecke fahrend absolvieren kann [Grafik 7, Seite 20]. Bei Station acht  müssen die Testpersonen einen Pferdchensprung machen, dann auf einem Bein landen und eine Standwaage machen. Diese Standwaage muss mindestens 5 Sekunden gehalten werden. Wird der Boden mit mehr als einem Fuß berührt oder verliert der Teilnehmer das Gleichgeweicht, so muss die Übung wiederholt werden [Grafik 8, Seite 20]. Bei der neunten Station müssen die Testpersonen Hampelmann-Bewegungen machen. Eine Person steht in der Nähe der Station und hält einen Ball in den Händen. Nach drei bis fünf Hampel-Bewegungen wirft diese Person einen Ball der Testperson zu. Die Testperson muss den Ball  fangen, danach die Hampelmann-Bewegung mit den Beinen fortführen und gleichzeitig den Ball auf den Boden prellen. Insgesamt muss dreimal  geprellt werden. Der Ball darf nicht außer Kontrolle geraten. Geschieht dies, müssen die Prellbewegungen von vorn gezählt werden [Grafik 9, Seite 21]. Als zehnte und letzte Station wird ein Springseil in einer Schlangenlinie auf den Boden gelegt. Die Testperson muss nun über dieses Seil balancieren. Verlässt die Person das Seil muss diese Station neu begonnen werden [Grafik 10, Seite 21]. Die Ziellinie des Parcours ist ungefähr drei Meter hinter dem Seil aufgebaut. Wird diese überschritten, wird die Zeit gestoppt und der Parcours ist zu Ende.

6.4. Umfrage

Als Ergänzung zum Bewegungsparcours, den die Teilnehmer bewältigen sollen, wurde eine Umfrage entwickelt, welche die Kinder genaueren Untergruppen zuteilen soll. Dadurch wird gewährleistet, dass die Teilnehmenden nicht alle gleich betrachtet, sondern untereinander differenziert gesehen werden können, denn nicht Jeder ist sehr sportlich und regelmäßig aktiv. [ Umfragebögen der Teilnehmer ab Seite 41 ]

7. Auswertung der Tests

Die beste Zeit  der Parcours-Teilnehmer war 1 min 15 sec, die schlechteste 2 min 42 sec, der Mittelwert lag bei 1 min 49 sec [Grafik 15, Seite 23]. Fast alle Kinder, die teilgenommen haben, treiben regelmäßig Sport; die meisten sogar mehrere Sportarten und viele Stunden die Woche. Trotz Sport hatten fast alle Kinder Probleme mit Übungen, die nicht alltäglich sind. Fast bei allen waren Schwierigkeiten beim Pedalo fahren, aber auch bei „Hampelmann mit Ball prellen“ zu erkennen. Desweiteren hatten vor allem die Mädchen Probleme mit dem Prellen eines Balles um den Slalom-Parcours.

7.1. Mädchen & Jungen

Sowohl beim Parcours, als auch bei der Umfrage haben insgesamt 50 Kinder teilgenommen. Darunter waren 16 Jungen und 34 Mädchen [Grafik 11, Seite 21]. Schnell wurden erste Unterschiede zwischen den Geschlechtern sichtbar. Während die Mädchen sich meist relativ konzentriert den Parcours- Erklärungen gewidmet haben, haben die Jungen eher desinteressiert gewirkt.  Dies war auch beim Ausfüllen der Umfragebögen zu erkennen. Die gestoppten Zeiten der beiden Geschlechter unterscheiden sich nur minimal. Zwar war die schnellste Zeit die eines Mädchens, aber auch die langsamste war von einem Mädchen [Grafik 16, Seite 24]. Die Durchschnittszeit der Jungs lag bei 1 min 51 sec, die der Mädchen bei 1 min 48 sec. Insgesamt lag war der Durchschnitt bei 1min 49 sec. Die Zeit der Mädchen war im Schnitt minimal schneller als die der Jungen, was allerdings auch damit zu erklären sein kann, dass doppelt so viele Mädchen wie Jungen teilgenommen haben [Grafik 19, Seite 25]. Viel deutlicher sind die Unterschiede der Geschlechter bei der Ausführung der einzelnen Stationen. Vor allem bei den turnerischen Bestandteilen und dem Prellen waren große Differenzen auszumachen. Probleme lagen bei den Mädchen vor allem beim Prellen eines Balles um den Slalom-Parcours, aber auch beim Pedalofahren. Desweiteren hatten noch Einige Schwierigkeiten mit den Hocksprüngen über den Kasten und mit dem „Hampelmann- prellen“. Im Gegenzug hatten nur sehr wenige Jungen große Probleme mit dem Ballprellen. Die Schwierigkeiten lagen hier vor allem beim Pedalo fahren, bei der Standwaage und beim „Hampelmann-prellen“ [Grafik 20, Seite 26]. Auch bei der Ausführung der einzelnen Stationen waren Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu erkennen. Mädchen schienen zwar langsamer zu sein, waren jedoch kontrollierter und konzentrierter, was letztendlich wieder Zeit sparte. Jungs im Gegenzug waren meist schneller, aber hektischer und unkonzentrierter, was am Ende wieder Zeit kostete. 

7.2. Sport- kein Sport

Von den Teilnehmern des Parcours fahren 20 Kunstrad oder Einrad, 43 machen regelmäßig Sport und nur 7 machen nie oder nur unregelmäßig Sport [Grafik 12, Seite 22]. Desweiteren war zu erkennen, dass viele der Kinder nicht nur eine Sportart ausüben, sondern meist gleich mehrere. 22 der Teilnehmer machen zwei oder drei verschiedene Sportarten regelmäßig, 9 sogar vier oder mehr Sportarten [Grafik 13, Seite 22]. Die Zeiten der Sportler waren fast alle deutlich besser als die der Nicht-Sportler [Grafik 17, Seite 24].Die Zeiten der Nicht-Sportler waren bis auf eine Ausnahme alle über der zwei-Minuten-Marke. Dies verdeutlicht, dass es bei diesem Parcours hilfreich ist, wenn die Kinder regelmäßig Sport betreiben. Die Kinder die Sport machen, haben sich mit den gestellten Aufgaben meist viel leichter getan und weit weniger Fehler gemacht, als die Teilnehmer, die keinen Sport treiben. Die Zeiten der Sportler lagen zwischen 1 min 15 sec und 2 min 27 sec, nur 3% dieser Kinder benötigten mehr als 2 Minuten. Im Gegenzug hierzu lagen die Zeiten der Nicht-Sportler zwischen 1 min 37 sec und 2 min 42 sec, hier waren 88% über der 2 Minuten Grenze.

7.3. Auswirkungen Fahrradnutzung

Auffällig war auch, dass sich nicht nur Unterschiede zwischen den Geschlechtern und Sporttreibenden erkennen lassen, sondern auch die Regelmäßigkeit der Fahrradnutzung [Grafik 21, Seite 26]. Zunächst war anhand der Umfragen zu erkennen, dass fast alle Kinder täglich oder regelmäßig mit dem Fahrrad fahren [Grafik 14, Seite 23]. Nur sehr wenige der Kinder nutzen selten oder nie das Fahrrad. Die Zeiten der Kinder, die täglich Radfahren oder die in ihrer Freizeit Rad fahren, sind im Schnitt besser als die der Kinder die nur manchmal oder nie das Fahrrad nutzen. Die Zeit der Kinder, die nie oder nur manchmal mit dem Rad fahren, lag im Schnitt bei 2 min 2 sec. Die der Kinder, die in ihrer Freizeit mit dem Rad fahren, war mit im Schnitt 1 min 49 sec über 10 Sekunden schneller. Die Zeit der Kinder, die täglich mit dem Fahrrad fahren, war mit 1 min 43 sec sogar noch weitere 6 Sekunden schneller.

7.4. Auswirkungen Kunstrad und Einrad

 


Auch beim Vergleich der Kunst- und EinradfahrerInnen mit den Kindern, die diesen Sport nicht ausüben, zeigen sich zum Teil große Unterschiede. Wie in der Abbildung 1 erkennbar, waren die Zeiten der Kunst- und Einradfahrer im Großen und Ganzen besser als die der Kinder, die diesen Sport nicht ausüben. Auch die Fehlerhäufigkeit an den einzelnen Stationen war unterschiedlich. Desweiteren war auffällig, dass die Kunst- und Einradfahrer weniger Probleme mit dem Merken der einzelnen Übungen und der Konzentration auf einzelne Elemente hatten. Ebenso war auffallend, dass die Kinder, die diesen Sport ausüben, fast immer auf Zurufe und Korrekturen sofort reagieren konnten. Dies war nur bei wenigen anderen Teilnehmern der Fall. Die Zeiten der Kunst-und Einradfahrer lagen zwischen 1 min 19 sec und 1 min 55 sec, der Mittelwert ergab hier  1 min 35 sec. Im Gegenzug hatten die Nicht-Kunst- oder Einradfahrer einen Mittelwert von 1 min 55 sec, die beste Zeit lag hier bei 1 min 15 sec, die schlechteste Zeit bei 2 min 42  sec [Grafik 18].

Von Anfang an sind bereits leichte Unterschiede erkennbar. Diese Unterschiede werden noch deutlicher, betrachtet man nur die Zeiten der Kunstradfahrerinnen und Einradfahrerinnen im Vergleich zu Mädchen, die diesen Sport nicht ausüben. Die beste Zeit aller Kunst-und Einradfahrerinnen lag bei 1 min 19 sec, die schlechteste bei 2 min 5 sec (hierbei wurden alle Kunst- und Einradfahrerinnen einbezogen, auch die unter 9 Jahren), der Mittelwert lag bei 1 min 37 sec. Im Vergleich dazu lag die beste Zeit der restlichen Mädchen bei 1 min 15 sec, die schlechteste bei 2 min 42 sec und der Mittelwert bei 1 min 58 sec [Grafik 22, Seite 27]. Auch hier sind leichte zeitliche Abweichungen bereits auf den ersten Blick zu erkennen. Noch deutlicher werden diese Differenzen, wenn man sich die Zeiten einmal genauer ansieht. Von 17 Mädchen ohne Kunstrad-oder Einradkenntnissen haben 9 eine Zeit, welche über 2 Minuten liegt. Bei den Kunstrad und Einrad- Mädchen war nur eines schlechter als 2 Minuten. Dies bestätigt, dass sich die Zeiten der Kunstrad- beziehungsweise Einradfahrerinnen im Gesamten von den anderen Teilnehmern positiv abheben. Jedoch sind auch die Fehlerzahlen der beiden Gruppen sehr unterschiedlich. Fast dreiviertel der Kunstradfahrerinnen hatte Probleme beim Ballprellen. Dies war nur bei etwa der Hälfte der anderen Mädchen der Fall. Auch bei der Station, bei welcher über den Kasten gehockt werden sollte, hatte knapp ein Drittel der Kunstradfahrerinnen Probleme. Aber nur knapp fünf Prozent der anderen Teilnehmerinnen hatten hierbei Schwierigkeiten. Weniger Probleme hatten die Radsportlerinnen bei der Station, an der die Hampelmannbewegung mit einem Ball durchgeführt werden sollte. Hierbei taten sich die Nicht-Radsportler schwerer. Genauso war es beim Pedalofahren, auch hier haben mehr Mädchen mit Kunstrad- oder Einradkenntnissen die Übung geschafft. Nur minimale Unterschiede waren bei der Ausführung der Standwaage zu bemerken [Grafik 23, Seite 27]. Insgesamt waren die Zeiten der Kunst und Einradfahrerinnen im Ganzen gesehen ein wenig schneller als die der anderen Mädchen. Die Fehler der Radsportmädchen lagen hauptsächlich beim Ballprellen, alles Andere wurde grundsätzlich gut gelöst. In diesem Sinne übt das Kunstrad-oder Einradfahren einen positiven Einfluss auf die allgemeine Bewegungsfähigkeit aus, jedoch nicht auf das hier geforderte Ballprellen, da diese Bewegungsfolge bei dieser Sportart nicht benötigt und trainiert wird.

8. Diskussion

Anhand der Testergebnisse ist erkennbar, dass sich das Betreiben von Sport, insbesondere Kunstrad- oder Einradfahren, sehr positiv auf die Bewegungskoordination auswirkt. Die Tests zeigen auch, dass viele Kinder schon im Alter von 7-13 Jahren Koordinationsschwächen haben, dies wird auch von anderen Quellen bestätigt [7]. Kinder die  Sport machen, haben ein größeres Spektrum an Bewegungen, können sich also schneller und besser auf neue Bewegungen einstellen. Da die Bewegungskoordination im Alter von 7 bis 13 Jahren besonders weiterentwickelt wird, sollte sie in dieser Zeit bestmöglichst gefördert werden. Durch das Betreiben von Kunstradsport kann dies sehr effektiv getan werden. Diese Sportart fördert mehrere sehr wichtige Bewegungseigenschaften. So werden vor allem der Gleichgewichtssinn, aber auch Orientierungsfähigkeit und Kopplungsfähigkeit begünstigt, aber auch Reaktionszeit und Merkfähigkeit verbessern sich. Kinder, die diesen Sport ausüben, haben einen gut ausgebildeten Gleichgewichtssinn, sind meist in der Lage verschiedene Einzelbewegungen miteinander zu verbinden und können Bewegungen gezielt in einem begrenzten Raum ausführen.

Jedoch muss auch bedacht werden, dass sich die Testergebnisse nicht verallgemeinert lassen. Jedes Kind ist anders und jedes Kind reagiert auf unterschiedliche Einflüsse, wie auch auf Sport, verschieden. Dies hat zum einen mit der Persönlichkeit des Kindes selbst, aber auch mit dem Umfeld und der Erziehung zutun. Nicht jedes Kind, das Kunstrad oder Einrad fährt, hat eine bessere Bewegungsfähigkeit; nicht jedes Mädchen kann schlechter prellen als ein gleichaltriger Junge. Um ein objektiveres Bild zu erhalten, müssten weit mehr Kinder getestet werden. Zudem müsste zum Beispiel auch nach dem Umfeld und anderen Einflüssen gefragt werden. Ebenso müssten Kinder verschiedener Schulen und verschiedener Altersklassen bewertet werden. Desweiteren müssten auch die Testumstände, also Ort und Zeit, bei allen Tests  gleich sein.

Leider waren solch ausschweifende Tests im Rahmen dieser Facharbeit nicht möglich. Trotzdem lassen sich anhand der durchgeführten Tests Unterschiede zwischen Sportlern und Nicht-Sportlern, ebenso wie zwischen Jungen und Mädchen erkennen.

In Schulen sollte der Sportunterricht so gestaltet werden, dass nicht nur Mädchen turnen und Jungen Fußball spielen, sondern dass beide Geschlechter alle Sportarten üben, und so die motorischen Unterschiede ausgleichen können. Ebenso sollte in Betracht gezogen werden, auch neue Sportarten wie Kunstrad- oder Einradfahren als Themen im Sportunterricht aufzugreifen, denn  meine Untersuchungen zeigen, dass vor allem diese Sportarten die Bewegungskoordination wesentlich fördern können. Dadurch würden die Kinder neue Bewegungen und Bewegungsabläufe sowie für sie unbekannte Sportarten kennen lernen. Auch sollte allen Kindern und Eltern regelmäßiger Sport empfohlen werden, um Bewegungsdefizite zu verbessern. Auch in Sportvereinen sollte vermehrt darauf geachtet werden, die Koordination der Kinder in frühen Jahren gezielt zu verbessern.