Entwicklung und Geschichte der Alltagsräder im 20sten Jahrhundert
Das Fahrrad wird Massenverkehrsmittel und verändert die Welt.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es weltweit eine erhebliche Überproduktion von Fahrrädern, was letztendlich zu einem Preisverfall führte. Als Folge dessen, war der Erwerb eines Fahrrades nun auch Angestellten, Arbeitern und Beamten, mit einem kleineren Einkommen, möglich. Die Auswirkungen nach der Anschaffung eines Fahrrades waren im allgemeinen sehr positiv. Die Mobilität und Flexibilität der Arbeitnehmer stiegen, was letztendlich mehr Freiheit und eine verbesserte Lebensqualität der Menschen bewirkte.
Nach der Mitte des 20. Jahrhunderts erlebt die Fahrrad- und Motorradindustrie einen starken Rückgang, das Zweirad wurde das Fortbewegungsmittel der ärmeren Menschen. Autos waren angesagt und im Trend!
Geg. Ende des 20. Jahrhunderts erfährt das Fahrrad eine neue Beliebtheit als Freizeitbegleiter, Sportgerät, Lifestyleprodukt und vieles mehr. Z. Zt. erobern E-Bikes (S-Bikes und Pedelecs) den Fahrradmarkt. Das Fahrrad ist das wohl wichtigste Individualverkehrsmittel unserer Erde und ein fester Bestandteil unserer Zivilisation geworden.
Ein Rad der Marke Brennabor
Ein Brennabor-Herrenrad mit Diamantrahmen und Nummernschild. Bei diesen Rad wird das Gestänge der Vorderradbremse (Klotzbremse) z.T. durch das Steuerkopfrohr geführt.
Um dieses Fahrrad mit Nummernschild fahren zu dürfen musste der Fahrer eine Radfahrkarte (Betreibererlaubnis) vorweisen. Eine solche Erlaubnis war, wenn z. B. das Rad zum Bestellen und zur Pflege von Feldern benötigt wurde, auf Antrag geg. eine Gebühr von ca. 10 DM zu erhalten.
Ein Wanderer-Fahrrad
Ein Fahrrad der Marke Wanderer von 1910
Durch den Einsatz einer elektrischen Beleuchtungsanlage war es dem/der Besitzer/in auch in der dunkleren Jahreszeit, zu später Stunde, noch möglich mobil zu sein. Wenngleich die Beleuchtung eher noch schwach war, konnte der/die Radler/in sehen und gesehen werden.
In leicht veränderter Form hat sich diese Art der Kinderfahrradkörbchen aus Metall bis in die 70ger Jahre gehalten.
Der Kardanantrieb eines Dürrkopp-Rades
Eine 3-Gang-Schaltung im Tretlager von 1936 mit Einblick
Bereits im Jahr 1935 bauten die Adlerwerke in Frankfurt die ersten Drei-Gang-Schaltungen in ein Tretlager ein. Mit dem Slogan "Willst Du Kräfte sparen, must Du Adler Dreigang fahren" wurde diese Schaltung damals beworben.
Über einen am Rahmen angebrachten Schalthebel mit Gestänge konnte das Getreibe umgeschaltet weden.
Ein Gritzner-Kayser-Rad (mit Dauerrückenwind)
Ein Damenrad von 1952, ausgestattet mit einem 40 cm/3 Zweitaktmotor der Rex Motorenwerke München. Der Antrieb durch den Motor erfolgt über einen Keilriemen auf das Vorderrad. Für den Betrieb auf der Straße ist in der heutigen Zeit ein Versicherungsschutz, zumindest ein Mofa-Führerschein und ein Helm erforderlich.
Ein Fahrrad aus dem Versandhandel
Ein Super-Sport-Faltrad,
so pries das Versandhaus Neckerman, erstmals 1960, dieses zusammenlegbare Fahrrad an. Hersteller waren die Geier-Werke GmbH Lengrich i. W. Dieses Klapprad konnte für 199,- DM erstanden werden. Mit Torpedo- Dreigangnabe wurde es nur geg. Aufpreis verkauft. Durch dem Konkurs der Geier-Werke im März 1967 endete auch die Ära -Faltrad-;beim Versandhaus Neckermann.
Im aufkgeklappten des Zustand findet man im Inneren des gefalzten Stahlblechrahmens eine kleine Werkzeugtasche und eine Luftpumpe die mit einem Ring befestigt sind und bei Bedarf herausgezogen werden können.